Zuerst mal ein wenig nach Süden. Bei leichtem Nieselregen fahren wir zur Fähre, um über den Rhein zu setz
en. Dann geht es langsam aber sicher Richtung Nord, d.h. Richtung Pfälzer Wald. Unterwegs wird noch getankt und leicht verpflegt, da wir beim Frühstück eher zurückhaltend waren. Danach geht’s dann in den Pfälzer Wald hinein und hinauf. Das Navi leitet uns über kurvige Strässchen weiter und weiter nordwestwärts. Bis wir schliesslich bei Kaiserslautern das andre Ende erreicht haben. Aber noch nicht das Ende des Tages. Also weiter, wieder rauf und runter, links und rechts, bis Hinzerath im Hunsrück. Dort finden wir ein Zimmer in der Pension Hochwald. Restaurant hat es nicht, aber auf der Kirmes gibt es ja auch zu essen und zu trinken. Wir geniessen dieses dörfliche "Spektakel" bei Wurst, Wegg, Flammenkuchen und einigen Getränken.
Ziemlich ausgeschlafen und gut genährt geht es nach dem Frühstück weiter Richtung Nordwest. Erstes Zwischenziel ist Echternachbrück an der luxemburgischen Grenze. Dazu fahren wir weiter kreuz und quer durch den Hunsrück, über die Mosel und durch die Rebberge hinauf in die westliche Eifel. Auch hier geht es mal links, mal rechts durch schöne, mittelgebirgige Gegenden bis wir schliesslich in Luxemburg sind.
Das deutsche Echternachbrück bleibt uns wegen einer Strassen- bzw. Brückensperrung verwehr, was uns aber nicht weiter stört. Im luxemburgischen Echternach findet ein Musikfest statt, das uns angenehme Unterhaltung bietet, während wir uns erfrischen. Weiter geht es dann auf unbekannten und unerwünschten Strassen, vorgegeben durch die vielen Strassensperrungen. Die Dorffeste fordern auch von nicht Teilnehmenden ihren Tribut. Und so kommen wir irgendwo auf belgisches Territorium, was nur durch die anders aussehenden Ortstafeln auffällt. Und die schlechteren Strassen. Bim ersten Versuch, ein Hotelzimmer zu bekommen scheitern wir noch an der Unlust der Wirtin, ein Zimmer zurecht zu machen. Viele Kilometer später werden wir aber in Fanzel fündig. Nette Pension aber ohne Abendessen. Dazu müssen wir in den nächsten, grösseren Ort fahren, wo wir auch den bitter nötigen Treibstoff für das Motorrad finden. Die einheimische Kost im Bistrot kommt aber gut an bei uns. Natürlich mit Fritten.
Wiederum sehr gut geschlafen und gefrühstückt. Aber leider leichter Regen. Nun denn, was sein muss, muss sein. Wir schützen uns gegen den Regen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und fahren los. Über längere Zeit geht das auch recht gut. Die vormals kurvenreiche Fahrt wird von Minute zu Minute gerader, das Gelände flacher, die Ortsdurchfahrten aber legalerweise schneller. Leider auch der Regen stärker bis es nur noch schüttet. In Charleroi geben wir auf. Triefend beziehen wir ein Zimmer im Ibis-Hotel und legen uns trocken. Das eine oder andere Kleidungsstück trocknen wir mit dem Fön, der aber bei den Handschuhen dann seinen Geist aufgibt. Trotz Regen trauen wir uns aus dem Hotel nach einem Bistrot suchend. Mal was trinken. Später dann sogar draussen, aber vor Regen geschützt, was zu essen. Und am Abend lässt der Regen sogar etwas nach, die Aussichten auf den nächsten Tag werden vielversprechend.
Tatsächlich, der Regen ist vorbei, der Himmel schon deutlich heller. Bis wir gefrühstückt haben sind sogar die ersten blauen Flecken sichtbar. Also nichts wie los gen Westen. Bis wir den Grossraum Charleroi verlassen haben, scheinen alle Ortschaften eher trist. Danach eher ärmlich, was sich erst ändert, als wir Frankreich erreichen. Und auch die Betonstrassen (b‘dà, b‘dà, b‘dà) gehen in Bessres über. In Roubaix geniessen wir dann bei schönstem Wetter einen Kaffee beim Rathaus.
Ein wunderschöner Platz, dem der Rest der Stadt nicht ganz folgen kann. Da wir nicht bleiben wollen, stört uns das nicht. Weiter westwärts heisst die Devise. Teilweise wieder auf belgischem Boden, dann wieder Frankreich. Gegen Abend erreichen wir Bergues und finden im einzigen Hotel ein Zimmer. Nur für eine Nacht, obwohl wir gerne zwei geblieben wären. Der sommerliche Abend verführt uns zu einem ausgedehnten Stadtrundgang durch und um die mittelalterliche Stadt.
Auf dem Platz beim Glockenturm gibt es dann auch was zu essen. Nachdem wir gegessen haben, müssen wir gehen, da das Café um acht schliesst.
Zwei, drei Häuser weiter ist noch etwas offen, sodass wir dort einkehren. Dort begegnen wir einem deutschen Industriellen, der in der Gegend gewirkt hat. Er empfiehlt uns die Küste südlich von Calais für einen Ruhetag.
Wir folgen dem Tipp des Deutschen und fahren Richtung Calais. Erst auf der Autobahn, dann wegen Staus auf der Hauptstrasse. Nicht viel besser, aber zumindest gleich in die Stad rein, wo wir Pause machen. Und dann geht es auf die Küstenstrasse. Wunderschön für's Auge und für's Fahren.
z Am Cap Blanc Nez legen wir einen Halt ein. Historisch bedeutsam (2. Weltkrieg) und erst noch wunderbare Sicht auf die Küste und sogar England. Dank dem schönen Wetter. Können wir die Kreideküste von Kent sehen. Und all die Fähren zwischen Calais und Dover. Je weiter wir fahren, desto weniger sieht man jenseits des Meeres, bis schliesslich nichts mehr zu sehen ist. Zumindest nicht auf der anderen Seite. Die diesseitige ist aber bei weitem genug. Und so geht es weiter bis Berck, wo wir auf Anhieb ein Zimmer für zwei Nächte finden. Und sogleich geht es zum Strand bzw. zur Strandpromenade. Landseitig Urlaubsbunker, seeseitig Sandstrand soweit das Auge sieht. Wirklich schön.
Mal nicht packen nach dem Frühstück. Dafür auf zu einem ausgedehnten Strandspaziergang. Wir folgen der Meute, die in der Vorsaison noch eher klein ist, was sich als richtig erweist. Sie führt uns nämlich zu einem Punkt am Strand, an dem bzw. von dem aus Robbenkolonien zu beobachten sind. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
Zurück geht es dann auf dem Strand. Das Meer weit draussen, der Sand teilweise pickelhart, teilweise klassisch sandig. Je nachdem, wie lange er schon „im Trockenen“ liegt. Zurück an der Promenade dann schnell ins Bistrot zwecks Erfrischung. Nach dieser „Anstrengung“ folgt eine Ruhephase im Hotel, der Abend inkl. Sonnenuntergang dann wieder am Strand.
Das Nichtstun hat ein Ende. Einpacken und ab durch die Mitte. Richtung Südost. Auf überraschend kurvigen Strassen fahren wir weg von der Küste. Da und dort ein Halt in einem kleinen Städtchen.
Je weiter wir von der Küste weg sind, desto gerader werden die Strassen. Um .......... ist es am Schlimmsten. Danach kommen wir in die französischen Ardennen und somit wieder auf kurvigeres Geläuf. Und die Suche nach Unterkunft. In Monthermé blitzen wir beim ersten Hotel ab. Alles voll in der Gegend wegen eins Volkslaufs. Wir versuchen unser Glück trotzdem beim zweiten Hotel im Ort und werden mit einem Zimmer belohnt. Im Garten wollen wir dann, wie manche andere, etwas essen. Wegen ein paar Regentropfen bittet die Bedienung alle ins Restaurant. Er bediene nicht draussen, wenn es regnet. Bis ich ihm klar gemacht habe, dass wir trotzdem draussen essen wollen, hat es auch schon wieder aufgehört zu regnen. Und so geniessen wir unser Abendessen einmal mehr draussen. Wie all die Abende bisher.
Wegen des Wochenendes haben wir uns noch am Freitag Abend ein Hotel übers Internet gebucht. Dies in der relativen Nähe von Trier. Also geht es in diese Richtung. Auf vielen verschlungenen Wegen auf französischen, belgischen und luxemburgischen Strassen. Und wieder einmal durch viele Umleitungen vom ursprünglichen Kurs weit entfernt. Da und dort natürlich ein Erfrischungshalt, an der deutsch-luxemburgischen Grenze sogar etwas ausgedehnt. Und alles bei eitel Sonnenschein. Entgegen unseren Plänen landen wir aber nördlich von Trier, obwohl unser Ziel südlich davon liegt. Also ein Stück Autobahn, um „Strecke zu machen“. In Trier ein kurzer Halt.
Schliesslich landen wir in Fell wiederum nach etlichen Umleitung abseits der Autobahn. Aber es lohnt sich. Schönes Hotel, grossartige Gastgeber, gutes Essen. Da stimmt einfach alles. Sogar das Resultat des Fussballspiels ;)
Gemütlich geht es nach Trier und dort auf die „Moselstrasse“. Ich nenne sie so, weil sie dem Lauf der Mosel folgt über dutzende von Kilometern. Sehr gemütlich geht es nun eben dieser Mosel entlang. Links und rechts so ziemlich jeder bepflanzbare Flecken mit Reben. Reben bis zum Gehtnichtmehr. Ein eindrückliches Bild. Und zusammen mit dem Fluss selbst, dem schönen Wetter und den hübschen Ortschaften eine wirkliche Freude. Bis zur Mündung in den Rhein wollen wir der Mosel aber nicht folgen.
Irgendwo biegen wir ab und fahren durch die Reben behangenen Hänge hinauf in die Eifel. Wo uns gleich wieder Umleitungen erwarten. Das Navi hat seine liebe Mühe, uns irgendwie gen Norden zu bringen. Kommt noch dazu, dass bei der Eingabe eines Zwischenziels das eine Müsch mit dem anderen verwechselt wurde. So landen wir ungewollt am Ende eines Weges, wo uns der Bewohner des Hofes dort auf die Verwechslung aufmerksam macht. Wir waren offensichtlich nicht die Ersten, denen dieses Missgeschick widerfuhr. Also zurück auf „richtige“ Strassen. Immer ein Auge offen für Gasthöfe, Hotels oder ähnlich. Erst beim dritten Versuch haben wir Glück. Eine Veranstaltung auf dem Nürburgring scheint der Grund für die vielen Absagen zu sein. Aber hier in Welcherath können wir zwei Nächte bleiben. Nicht zum Ausruhen! Gegessen wird wieder draussen. Den grössten Burger, den ich je verputzt habe. Mit Müh und Not, sozusagen.
Mal wieder nicht packen. Aber trotzdem fahren. Wir wählen eine Route Nordwestwärts. Bis in die belgische, deutschsprachige (!) Eifel. Und einmal mehr durch Umleitungen mehr irre geführt als uns lieb ist. Doch die schöne Gegend macht es wieder wett.
In Gerolstein legen wir einen Shoppinghalt ein. Die Babe (Beste aller Beifahrerinnen) will unbedingt ein Kurzarm-T-Shirt. Es soll heiss werden in den nächsten Tagen. Es wird dann mehr als nur ein T-Shirt daraus. Und danach zwingend eine Erfrischung, bevor es wiederum Umleitungen folgend zurück zum Hotel geht.
Heute geht es ostwärts, immer noch in der Eifel. Endlich mal keine Umleitungen. Herrliche Strassen bringen uns langsam aber sicher in die Nähe von Koblenz. Auf weniger lieblichen Strassen dann schliesslich in die Stadt hinein. Bis fast zum Deutschen Eck. Die letzten paar Meter dann zu Fuss. Zeit für eine Erfrischung. Die Temparaturen sind deutlich gestiegen, Flüssiges tut Not.
Nach ein wenig Sightseeing geht es weiter. Über den Rhein und hinein in den Taunus. Das Ziel Braunfells, ein kleines Städtchen, auf das wir zufälligerweise Gestossen sind bei der Hotelsuche im Netz. Das Städtchen wunderschön mit Schloss, Altstadt, Stadtmauer, Riegelbauten etc.. Das Hotel eher einfach (Zimmerbeschieb hiess „rustikal“), das Essen aber gut. Wir haben für zwei Nächte gebucht.
Faulenzen ist angesagt. Und natürlich ein Stadtrundgang.
Bei noch höheren Temperaturen als gestern. Stört uns heute aber weniger, da wir ja ohne Motorradklamotten unterwegs sind. Und Erfrischungen gibt es an jeder Ecke, sozusagen. Da für die nächsten Tage noch mehr Hitze angesagt ist, beschliessen wir, die Fahrerei quasi einzustellen, bzw, am nächsten Tag auf dem schnellsten Weg die Heimat anzupeilen.
Was wir nun auch tun. Ab auf Bundesstrasse und Autobahn. Fast ohne Stau (nur kurz vor KA) kommen wir gut voran. Die Hitze durch den Fahrtwind und ziemlich offene Kleidung etwas erträglich gemacht. Bei stehenden Kollonnen zwecks Fahrtwind durch die Rettungsgasse. Und bald schon Schluss der Tour beim kühlen Bier.